Geschichte der WüRG
Die Idee für die WüRG, die Wülfrather Rockmusiker Gemeinschaft, entstand nach einem Konzert „Rock gegen Rechts“ im Jahre 1993.
Acht Bands hatten sich zusammengefunden, um nach dem Brandanschlag von Rostock im selben Jahr ein Solidaritätskonzert zu gestalten. Sämtliche Bands traten ohne Gage auf. Diese Veranstaltung ließ die Teilnehmer nicht nur gemeinsam Musik machen, sondern man kam auch gleichzeitig ins Gespräch.
Viele stellten eine große gemeinsameWüRGer-Ball ’95, aber nicht klar zu fassende Unzufriedenheit fest. Die wenigen Veranstaltungen in der Rockmusikszene Wülfraths, meistens professionell aufgezogene „Eintagsfliegen“ mit hohem finanziellen Aufwand, waren den meisten Musikern zu wenig. Man wollte etwas Eigenes auf die Beine stellen, der Drang nach Eigenverantwortung war überall deutlich zu spüren.
Aus dieser Aufbruchstimmung entstand die Idee, sich zu vernetzen, regelmäßig zu treffen und die Rockmusikszene in Wülfrath auf ein breites Fundament zu stellen. Unter großem Engagement, auch des städtischen Kulturamtes, traf man sich fortan regelmäßig und die WüRG wurde am 15.06.1993 als Musikerinitiative gegründet. In den folgenden Jahren wuchs die Initiative zu einer in Wülfrath nicht mehr weg zu denkenden kulturellen Größe heran.
Am 06.01.2004 wurde aus der Initiative ein gemeinnütziger Verein, die WüRG e.V.
Neben der Förderung von Rockmusik steht seitdem auch die musikalische Jugendförderung in Form von WüRGshops (Workshops) und die Belebung des kulturellen Lebens, wie die Teilnahme am Landesmusikfestival, Kartoffelfest, Tunnelflimmern und anderen diversen Events in Wülfrath mit im Fokus der WüRG.
Zudem konnte man im selben Jahr das von der Stadt zur Verfügung gestellte Vereinshaus am Zeittunnel umbauen und beziehen. Neben einem Versammlungsraum entstanden dort in Eigenleistung drei Proberäume.
Nicht nur, dass unter den Musikern Freundschaften, neue Bands und eine enge Zusammenarbeit entstand, man ist seitdem, neben den eigenen Veranstaltungen in der Stadthalle auch annähernd an jeder kulturellen Wülfrather Veranstaltung beteiligt.
Das inzwischen erworbene Know-How wurde und wird zunehmend angefragt und abgerufen. „Wenn die WüRGer Eindrücke eines Open Airmitmachen, wirdʼs gut!“ Dieses Gütesiegel hat bis zum heutigen Tag seine Gültigkeit. Veranstaltungshöhepunkte in dieser Zeit waren die drei stattgefundenen Open Air Festivals (2002, 2006, 2008), sowie die Benefizveranstaltungen „Wülfrath Hilft“ nach der Tsunami-Katastrophe und der Kulturtag „Wir Sind Stadthalle“. An diesem Tag bekannte sich die Wülfrather Bevölkerung deutlich zu „ihrer“ Stadthalle, die abermals aufgrund des angeschlagenen kommunalen Finanzhaushaltes zur Disposition stand. Bei beiden Events war die WüRG mit federführend in der Planung und Durchführung.
In dieser Zeit bewies die WüRG auch einmal mehr, dass sie offen ist für jegliche Kultur- und Musikrichtung, z.B. bei WüRG goes Jazz mit „It’s Annietime“.
Das Clubhaus wurde im Laufe des Jahres 2009 komplett umgebaut, um es zukünftig auch als Veranstaltungsort nutzen zu können. Nach Abschluss dieser Arbeiten erlebte das Haus Ende 2009 seine Feuertaufe mit Halloweenkonzert und -party. 2010 stand ganz im Zeichen der Konzerte und Jugendförderung. Die Mitmachbühne „Jetzrocktashaus“ etablierte sich genauso wie die Akustikclubreihe, mit den WüRG-Zwergen (WüRZ) konnte der Nachwuchs angesprochen werden, und es stand zum ersten Mal ein Open Air Konzert am Zeittunnel an („Tunnelwummern“), mit dem auch dieser Veranstaltungsort für geeignet befunden wurde. Als Abschluss erfuhr man Ende des Jahres von der Verleihung des Ehrenamtspreises „Der Dank“ . Höhepunkte des Jahres 2011 waren dann auch das Erreichen des dritten Platz beim Ehrenamtspreis NRW „Der Dank“ und das 4. WüRG im Park Open Air „WiP“.
Das für 2012 geplante zweite „Tunnelwummern“ musste aufgrund von Lärmschutzbestimmungen abgesagt werden, dafür gab es zum 20jährigen Bestehen der WüRG im Sommer 2013 das Fünfte und bis dato größte WüRG im Park, zusätzlich 10 Jahre Zeittunnel. Leider wurde die Diskussion um die Zukunft des Zeittunnels immer öfter geführt, und es zeichnete sich ein Ende desselben ab. Dadurch sah und sieht auch die WüRG den Fortbestand des Vereinhauses bedroht. Die Diskussion ist bis dato noch nicht beendet.
Mit der „Generation WüRG“ startete in 2014 das bisher größte Nachwuchsprojekt. Bis zu zehn Bands wurden gecoached, bekamen Workshops und Feedback bei Proben und Auftritten, das Ganze gipfelte in einem Open Air Konzert am Zeittunnel. Es war ein voller Erfolg für die Bands, aber auch für die WüRG, die dadurch viele neue Mitglieder gewinnen konnte. Im gleichen Jahr wurde eine Kooperation mit dem Grenzland Projekt begonnen. Die Vereinsführung und -organisation wurden fortwährend professionalisiert, der Vorstand kann auf eine breite Palette von Hilfsmitteln und Helfern in Stabsstellen zugreifen, immer mit dem Ziel, möglichst viele Mitglieder aktiv einzubinden.Es wurde auch verstärkt auf vereinsinterne Aktivitäten zur Mitgliedermotivation und -bindung gesetzt.
In das Jahr 2015 geht die WüRG mit über 170 Mitgliedern und aktiver Planung für das WüRG im Park Open Air VI, für viele Rock- und Jazzkonzerte im eigenen Clubhaus und viele weitere Veranstaltungen und eine Reihe von WüRG-Shops. Auch werden wieder andere Vereine und Institutionen unterstützt. Als längerfristigen Ausblick steht in 2016 zum zweiten Mal „Generation WüRG“ auf dem Plan.